Wir alle tragen sie: Sneaker, Tracksuits oder Jogginghosen, aber warum eigentlich?
Natürlich zum einen, weil sie verdammt bequem sind und zum anderen, weil sie ziemlich gut ans uns aussehen (!)
Mode ist seit jeher ein Zeichen von Status, Herkunft und sozialer Zuordnung, alles was wir anziehen ist Teil unseres Selbstbildes. Daher macht es oft Sinn zu schauen, woher Trends und bestimmte Kleidungsstücke kommen, um deren Bedeutunug zu verstehen. In unserem „Sports Wear“-Fall gucken wir in die etwas weiter entfernte Vergangenheit, das viktorianische England:
Zwar war der Sport zuerst nur der oberen Schicht vergönnt, aber Ende des 19. Jahrhunderts rückte der positive Effekt von Sport in den Mittelpunkt und es wurde zu einem unaufhaltbaren Massenphänomen. Nur eines fehlte: Die Kleidung.
Die Geburt der Active Wear
Da die Kleidung der reicheren Leute meist nicht gerade auf schnelle Bewegungen und Aktivität ausgelegt war, orientierte man sich an der Kleidung der Arbeiterschaft. So fanden kurze Hosen (für die Damen selbstverständlich Röcke) und luftige Oberbekleidung, Einzug in den Alltag – Active Wear war geboren.
Mit dem Entstehen der ersten Massensportarten in den 1920er fingen Kleidungshersteller an zum ersten Mal Sportbekleidung mit ergonomischen Schnitten und neuartigen Kunstfasern herzustellen, um diese für den Träger zu optimieren. Angeführt von Firmen wie Lacoste wurde Tenniskleidung zum „sportlichen Chich“ der 40er- und 50er-Jahre.
Anders als in Europa, wo Sportkleidung „nur“ auf den Straßen wiederzufinden war, drang sie in den USA bis in die Abendgaderobe vor. Designer, wie z.B. Claire McCardell, machten den Sport Look zur Haute Couture und schufen, was wir heute den New Look nennen.
Aber ist das wirklich der Look, den wir heute kennen?
Natürlich nicht, denn die wichtigste Phase fehlt ja noch: Die 80er! Wo wir wieder bei Sneakern wären – womit sich der Kreis schließt. Als Anfang der 80er ein Trio aus Hollis, Queens richtig auf sich Aufmerksam machte, konnte die Modewelt noch nicht ahnen, welchen Einfluss das haben sollte. Als Run D.M.C die Bühnen der Welt betraten, taten sie das, wie es vor ihnen keine andere Band tat: In adidas Sneakern und den passenden Tracksuits!
Während andere Bands noch dem Glam-Rock hinterhertrauerten, prägten die Jungs aus Queens einen Look für die Ewigkeit. Der Stilbruch war endgültig geschehen und mit dem Erfolg des Trios war der Grundstein für den Siegeszug für den Style der Straße, weil jeder so aussehen wollte.
„They dressed like you, they talked like you and it was explosive!”
Was für uns heute zum Alltag gehört und mittlerweile aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, hat eine Entwicklung von ca 150 jahren hinter sich. Es war ein weiter Weg vom Beginn des Massenphänomens Sport bis zum Houte Couture Sneaker, aber die Reise hat sich gelohnt!
Plötzlich war der „Strassen-Style“ Uns gefällt Street Style persönlich besser als die Viktorianischen Beinkleider 😉